Escudo de la Finca Xochipilli
Umwelt und erneuerbare Energien
Finca Xochipilli - Casares - Umgebung


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letztes update: 21. Juli 2017


Auch hier in Andalusien ist die Klimaerwärmung und deren Folgen ein wichtiges Thema geworden. Früher fielen das ganze Jahr hindurch reichlich Niederschläge. So konnte man in den Flußniederungen unter anderem Reis und Baumwolle anpflanzen. Die vielen Wassermühlen, die aufgereiht wie Perlen an einer Kette zum Mahlen von Getreide oder zum Pressen von Olivenöl an den Flußläufen standen, mussten zwangsläufig wegen zu geringer Wassermenge ihren Betrieb einstellen. Bis in die Zeit um das Jahr 2000 führten die Bäche und Flüsse immerhin noch ganzjährig Wasser, heute kann man ein Austrocknen des Flussbettes schon im Juli beobachten. Nennenswerter Regen fällt nur noch in den Monaten Oktober bis März/April. Mein Hinweis, dass jeder zur Umkehr des Klimawandels beitragen kann, trifft auf taube Ohren.
Der Müll wird an der Costa del Sol und insbesondere hier durch Initiative des ehemaligen "rot-grünen" Bürgermeisters Juan Sanchez getrennt gesammelt und auf dem Gelände der Mülldeponie sortiert. Der Rest wird in einer sehr umstrittenen Deponie zwischen Casares-Pueblo in den Bergen und Bahia de Casares an der Küste endgelagert.




Mülldeponie mit Sortieranlage



In der Müllentsorgung hat Casares seine innerörtlichen Müllcontainer vermeintlich auf ein vorbildliches unterirdisches Sammelsystem umgestellt. Es sieht gut aus, ist lärmmindernd, es riecht nicht mehr und hält Katzen und Ratten fern. Leider haben diese tollen Designeranlagen auch ihre Nachteile. Viele der Einwurfklappen sitzen fest. Außerdem sind die Klappen zu klein dimensioniert, daher muss oft der gesammelte Müll aus den Sammelbeuteln geholt und einzeln in die Klappe gelegt werden. Es ist eine sehr unhygenische und eklige Angelegenheit.
Habe oft ältere Menschen und auch Ausländer beobachtet, die die Beschriftungen an den Einwurfklappen nicht lesen konnten. Diese Personen entsorgten ihren Müll in irgendeinem Behälter, Hauptsache weg mit dem Abfall. Man hätte hier die farbigen Aufkleber - wie zum Beispiel in Mexico City bei den Metro-Stationen - mit zusätzlichen Symbolen, Logos bzw. Pictogrammen kennzeichnen sollen.




Eine von vielen der unterirdischen Müllentsorgungen in Casares.



Desweiteren hat man in Casares eine zentrale Sammelstelle für Sondermüll jeglicher Art eingerichtet. Sie befindet sich in unmittelbarer Nähe der örtlichen Schule. Für die Schüler soll das vielleicht als Anreiz dienen, aber die Sache hat einen bitteren Beigeschmack. Es ist kaum zu glauben aber wahr, in der Sammelkiste liegen eine Vielzahl zerbrochener Leuchtkörper, die Quecksilber enthalten. Da Quecksilber schon bei Raumtemperatur verdunstet, kann man eine gesundheitliche Gefährdung der Bevölkerung nicht ausschließen.




Hinweisschild für die Sondermüll-Sammelstelle.

Leuchtkörper-Sammelkiste.



Der Wind wird durch eine Vielzahl von Windrädern genutzt.

Blick von unserer Finca auf den Windturbinenpark Casares.
Im Hintergrund Gibraltar und das Rif-Gebirge in Marokko.



Das lebensnotwendige Trinkwasser wird inzwischen über ein privatisiertes Trinkwassernetz geliefert. Marode Leitungen wurden repariert bzw. erneuert. Casares-Pueblo erhielt eine komplett neue Kanalisation. Auch die neuen Urbanisationen, wie Casares del Mar, haben ein Abwassersystem. Die Abwasser werden in Kläranlagen soweit qualitativ aufbereitet, daß es in der Landwirtschaft beim Anbau von Bio-Obst- oder Gemüse problemlos eingesetzt werden kann. Allerdings haben die Häuser in den ländlichen Gegenden weiterhin ihre eigenen Klärgruben.
Im Bio-Gemüse- und -Obstanbau ist Spanien zu den weltweiten Marktführern aufgestiegen. Aber die Früchte gehen fast ausschließlich in den Export, weil die hiesige Nachfrage sehr gering ist. Den Vorteil des aufbereiteten Abwassers nutzen auch die exklusiven Golfplätze mit ihren wasserhungrigen Grünanlagen.




Kläranlage von Casares-Pueblo



Auf dem Lande hat sich kaum etwas verändert. "Alles" wird nach wie vor auf den Feldern verbrannt, auch zu nicht genehmigten Tages- und Uhrzeiten. Es werden auch viel zu viele Spritzmittel eingesetzt, ohne genau zu wissen wofür diese geeignet sind. Auf Privatgrundstücken verrotten alte Autos. Es kümmert niemanden, ob das Altöl im Erdreich versickert und das Trinkwasser verseucht.




Ein fast alltägliches Bild in Andalusien

Durch die globale Erderwämung setzt die Mandelblüte
immer früher ein. Nur ein Beispiel von vielen.
Das Foto entstand am 18. Jan. 2008



Es ist umunstritten, in und um Casares ist alles gepflegt und sauber. Allerdings lassen die Hinterlassenschaften der kommunalen Einrichtungen nach Beendigung von Bauarbeiten sehr zu wünschen übrig.

Hier einige Beispiele:





Alte außer Betrieb genommene Asbestzement-Wasserleitungen wurden bei Bauarbeiten zerstört und belasten seitdem die Umwelt und verschandeln den Wanderweg in den Naturpark "Sierra Crestellina".





Plastikabsperrbänder der Baukolonne vom Rathaus sowie Reste von erneuerten Wasserleitungen des hiesigen Wasserversorgungsunternehmens werden einfach am Straßenrand entsorgt.




Tickende Zeitbombe
Im Jahr 2015 liegt seit mehr als 15 Jahren ein Unfallauto direkt am Wanderweg "Gran Senda de Màlaga" auf dem Grundstück einer Finca. Es wäre nicht so schlimm, wenn hier nicht die Brunnen der städtischen Wasserversorgung liegen würden. Es ist nur eine Frage der Zeit bis das Motoren- und/oder Getriebeöl in den Grund sickert und das Trinkwasser verseucht, denn 1 Tropfen Öl kann ca. 600 Liter Trinkwasser ungenießbar machen!

Oh, ein Wunder ist geschehen! Das Unfallfahrzeug ist verschwunden.
Gut zwei Monate nach meiner Kritik über die tickende Zeitbombe hat man Anfang März 2015 den Schrottwagen entsorgt.




An vielen Stellen von ausgewiesenen Wanderwegen findet man offene und unter Spannung stehende Elektro-Schaltkästen. Egal ob von Energieversorgern oder von Telekommunikationunternehmen. Ein unverantwortlicher Zustand. Polizei und Politik fühlen sich dafür nicht verantwortlich. Vielleicht wird nach dem ersten schweren Unfall Abhilfe geschaffen.



Im Jahre 2002 haben wir damit begonnen, alle kompostierbaren Garten- und Küchenabfälle in einem selbstgebauten Großkomposter von 15m³ zu kompostieren. Baum- und Ziergehölzrückschnitt wird gehäckselt. Bei richtiger Beschickung und Feuchte entwickelt der Komposter genug Wärme, um eine Sterilisation der Samenkörner zu gewährleisten. Als Kompoststarter werden Vorjahreskompost oder auch frischer Pferde-, Ziegen- oder Schafmist eingesetzt. Zur gleichmäßigen Bewässerung wird das Spülwasser des Swimmingpoolfilters genutzt. Ein Blätterdach aus rankenden Kiwipflanzen schützt den Verrottungsprozess vor dem Austrocknen. Der Kompost wird im ersten Jahr einmal umgeschichtet, im zweiten Jahr kann er verarbeitet werden.
Im hiesigen Rathaus fragte ich, ob es  irgendwelche städtische oder staatliche Anreize zur Kompostierung von Gartenabfällen gibt. Die Antwort war "NEIN"! Es war auch nicht anders zu erwarten. Auch mein Vorschlag, daß die Umweltabteilung des Rathauses eine mobile Häckselmaschine anschaffen solle, damit die Kleinbauern diese nach Bedarf kostenlos anfordern können, stieß auf taube Ohren. Dabei würde so ein Großteil der anfallenden Biomasse nicht wie üblich verbrannt, sondern sinnvoll und umweltschonend auf den Feldern zu Kompost umgewandelt. Wir werden uns weiter für mehr Umweltbewusstsein einsetzen und geben die Hoffnung nicht auf. Vielleicht setzt doch noch ein Umdenken ein.




Das Häckseln von Palmwedeln

Großkomposter

Fertige Komposterde



Mit dem Bau unseres Swimmingpools wurden außer Sichtweite 12 Solarzellen zur Beheizung des Poolwassers aufgestellt. Aufgrund der auch hier ständig steigenden Energiepreise überlegten wir uns, ob die Solarzellen im Winter nicht auch zum Beheizen unseres Wohnhauses genutzt werden können. Die Entfernung von den Zellen zum Haus beträgt allerdings 100 m. Nach einigem Für und Wider haben wir schließlich mit zum Teil unterirdischen und aufwändigen Rohrleitungsverlegungen begonnen. Es wurden zunächst der Neubau mittels Fußbodenheizung sowie die in östlicher Lage zum Berghang liegenden Räume mittels Heizradiatoren ausgestattet. Ein Test erbrachte eine Energieersparnis von 50%. Im Jahr 2008 wurden alle Räume mit Fußbodenheizung ausgestattet, die Heizradiatoren wurden demontiert. An den Tagen ohne Sonnenenergie wird mit einem geschlossenen Kamin, der über einen thermostatisch geregelten Ventilator verfügt, geheizt. Das zum Heizen benutzte Holz stammt ausschließlich von unserer Finca. Durch das Anpflanzen neuer Bäume wächst jedes Jahr soviel Holz nach, daß kein Kaminholz hinzugekauft werden muss. Als Alternative steht uns noch eine Luft-Wasser-Wärmepumpe der neuesten Generation zur Verfügung. Diese wird immer dann eingesetzt, wenn es sich um eine längerfristige Periode ohne Sonne bzw. um sehr kalte Nächte handelt. Das Warmwasser für Küche und Bad wird ebenfalls von Solarzellen aufgeheizt, die auf dem Hausdach montiert sind.




12 Sonnenkollektoren heizen
im Sommer das Schwimmbad
und im Winter das Haus

Solarzellen für Warmwasser von Küche und Bad



Bei den verwendeten Rohrleitungen für die Fußbodenheizung handelt es sich um ein speziell für Altbausanierungen in Deutschland entwickeltes System der Firma "Uponor". Wir haben uns das benötigte Material aus Deutschland schicken lassen. Allerdings mussten wir immer großhandelsüliche Mengen abnehmen. Seit 2010 wird das Produkt auch im spanischen Großhandel mit den gleichgroßen Liefermengen, wie aus Deutschland importiert, vertrieben. Seit 2010 wird das Produkt auch in Spanien vertrieben, es muss somit nicht mehr privat aus Deutschland importiert werden. Die maximale Aufbauhöhe beträgt 15mm. Wir haben die alten Fußbodenfliesen sektionsweise entfernt, so daß die Heizungsrohre nach Montage und Vergießen nicht höher waren als der alte Fußboden. Die neuen Fliesen wurden direkt auf dem neuen Untergrund verlegt. Dieses hat den Vorteil, daß die vorhandenen Türen nur um die Dicke der neuen Fußbodenfliese gekürzt werden mußten. Die Wärmeabgabe an die Räume ist durch das direkt unter den Fliesen liegenen Rohrsystem optimal und trotzdem wird die Wärme circa 24 Stunden gespeichert. Bei bedecktem Himmel oder größerer Kälte schaltet sich eine hocheffiziente "Saunier Duval" Wärmepumpe, die speziell für die hiesigen klimatischen Verhältnisse angepasst wurde, zu. Die hierfür erforderliche Automatik wurde von mir entwickelt und realisiert.
Die Solarheizung hat im Regelbetrieb immer Vorrang. Bei einer Unterschreitung der Mindesttemperatur im Vorlauf von 32 °C an den Solarzellen übernimmt die Wärmepumpe nach 20 Minuten den Heizbetrieb. Die Wärmepumpe schaltet aber sofort wieder ab, wenn die Solarheizung ihre Einschalttemperatur von 35 °C erreicht hat. Die Zeitspanne von 20 Minuten gewährleistet einen sicheren Betrieb und verhindert ein dauerhaftes Ein- und Ausschalten bei bewölkten Wetter sowie eine sehr gute Wirtschaftlichkeit.
Der letzte Wohnraum - ein am äußerten Ende liegendes Bad - wurde 2014 renoviert und mit einer Fußbodenheizung versehen. Da sich hier der Kauf von großhandelsüblichen Mengen UPENOR-Heizungsmaterial nicht lohnte, wurden anstatt Plastikrohre, Kupferrohre verlegt.








Das Bad wurde entkernt, mit Cu-Rohr-Fußbodenheizung, neuen Fliesen und modernen Accessoires ausgestattet.







Die thermische Steuerung wurde nochmals modefiziert um eine noch gleichmäßigere Temperatur in den verschiedenen Räumlichkeiten sowie eine höhere Effizienz zu erreichen.




Vorbereitungsarbeiten

Je nach Raumgröße wurden diese in 2, 3 oder 4 Sektionen aufgeteilt. Die Rohre wurden bifilar verlegt.

Unsere Mühe hat sich gelohnt




Wärmepumpe mit Mischspeicher


Selbst gefertigte Automatik
Eine Mixture zwischen Elektrik - Elektronik



Für den Fall eines Brandes steht uns eine unabhängige Feuerlöschpumpe mit Benzinmotor zur Verfügung. Das erforderliche Löschwasser kann aus dem Pool oder dem Vorratsspeicher entnommen werden. Außerdem wird das Haus bei den hier sehr oft vorkommenden Stromausfällen mit einem 3000 Watt Generator versorgt.




Routinemässige Feuerlöschübung

Notstrom-Aggregat



Info für Fincabesitzer:
Wie jedes Jahr bei uns üblich, wird der holzbefeuerte Kamin vor der winterlichen Heizperiode gereinigt und inspeziert. Wie in den vergangenen Jahren sah auf den ersten Blick alles gut aus. Als der Kamin mit Reisig langsam angeheizt wurde, fing er ungewöhnlich stark an zu qualmen. Trotz aller erdenklichen Tricks wollte er einfach nicht ziehen und die Rauchmelder schlugen Alarm. Am darauffolgenden Tag wurde nochmals alles kontrolliert, aber ich konnte nichts außergewöhnliches feststellen.
Nun wurde der Schornstein kontrolliert. Der komplette innere Schornsteinquerschnitt von 35 x 35 cm war mit einem Nest zugebaut. Was wäre passiert, wenn das aus getrockneten Gräsern bestehende Nest Feuer gefangen und durch Funkenflug das angrenzende Gelände in Brand gesetzt worden wäre? Jetzt habe ich die vier Schornsteinöffnungen so abgesichert, daß weder Vögel noch andere Tiere hineinkommen können. Die Absicherung wurde so konzipiert, dass sie gleichzeitig als Funkenfänger dient.




Das riesige Nest mit heruntergerissenem Abzugsrohr

Schornstein mit Funkenfänger



Da nicht alle Fincabesitzer die Möglichkeit und/oder die Fähigkeit haben, ihre Schornsteine zu kontrollieren, sollte dies von den örtlichen Behörden (Ayuntamientos) angeordnet werden.




   
   
   
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