Reiseidee, Reiseplanung und Organisation sowie Bearbeitung des Reiseberichtes für's Internet von Ralf Sander
Reisebericht mit Hintergrundinformationen von Heidi Sander-Roehr
Fotos von Heidi Sander-Roehr und Ralf Sander

Spanien
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Indien
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Unites Arab Emirates
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UK
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Spanien
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Teil 1: Indien

- Quelle: Google Map / R.Sander -
- Reiseverlauf -
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Sonntag, den 03. März 2019
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Doris und Wolfgang brachten uns um 8.45 Uhr nach Marbella. Von dort aus ging es mit dem Bus weiter zum Flughafen nach Malaga.
Ein Airbus A 320 von British Airways startete pünktlich Richtung London - Heathrow.

- Unter uns die schneebedeckte Sierra Nevada -
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Der Weiterflug von London nach Delhi mit einer Boeing 777-200 von BA erfolgte mit 80 Minuten Verspätung gegen 20 Uhr Ortszeit.
Die reguläre Flugdauer von 8 Stunden verlängerte sich um 1 ½ Stunden, da Pakistan aufgrund des Kaschmir-Konfliktes ein Überflugverbot verhängt hatte.
Montag, den 04. März 2019
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Um 11.10 Uhr Ortszeit landeten wir schließlich in
"Delhi", der indischen Hauptstadt.

- Außergewöhnliches Design im Airport -
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Nach den recht zügigen Einreiseformalitäten - wir hatten uns von zu Hause aus über das Internet e-Visas besorgt - warteten wir anschließend vergeblich am Gepäckband auf unsere Koffer.
Man schickte uns zur Information und dort verwies man auf ein anderes Band, auf dem sich unser Gepäck befinden sollte. Und tatsächlich, neben diesem Band standen zwei einsameTrolleys, die uns gehörten. Es bleibt ein Geheimnis, warum unsere Sachen auf einem anderen Band gelandet waren. Egal, aber sehr erleichtert begaben wir uns jetzt zum Ausgang.
Es dauerte gar nicht lange, da hatten wir einen jungen Inder mit unserem Namensschild entdeckt.
Nach einer herzlichen Begrüßung ging es zu dem PKW, der uns zum Hotel bringen sollte. Über eine verstopfte, in eine Richtung 4-spurige Straße ging es Richtung Delhi. Zum Glück lag unser Hotel
"Ashok Country Resort" außerhalb der Hauptstadt, das wir gegen 14 Uhr erreichten.

- Es lag sehr ruhig und war umgeben von einer sehr schönen Gartenanlage. -

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Nach einem kurzen Rundgang haben wir erst einmal etwas Schlaf nachgeholt.
Mittlerweile waren vier Touristenbusse eingetroffen. Die Reisenden kamen aus Australien, Japan, Vietnam und Sri Lanka.
Um 19 Uhr gab es Abendessen. Es bestand aus einem reichhaltigen Buffet mit vielen köstlichen indischen Curry-Gerichten.
Wir haben fast alles probiert und sind gegen 21.30 Uhr zufrieden und mit vollem Magen ins Bett gefallen.
Dienstag, den 05. März 2019
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Gegen 6 Uhr waren wir bereits munter. Kurz nach 7 Uhr ging es zum Frühstück und anschließend wurde alles gepackt, denn pünktlich um 8.30 Uhr stand bereits unser Fahrer mit dem PKW bereit, der uns nach Jaipur bringen sollte. 266 km, ca. 6 Stunden Fahrzeit.
Es dauerte nicht lange, da befanden wir uns bereits auf einer sehr gut ausgebauten, zwei- bzw. dreispurigen Schnellstraße (für jede Richtung). Unzählige Motorräder, vollkommen überladene alte LKW, einige uralte Busse und dazwischen die PKW, der Verkehr war einfach chaotisch. Hinzu kamen noch die Affen, Straßenhunde und die heiligen Rinder, die sich auf den Fahrbahnen aufhielten und umfahren werden mussten.
Aber das war noch nicht alles. Ab und zu kam uns auch mal ein LKW oder ein PKW oder Motorräder aus der Gegenrichtung auf unserer Fahrbahn entgegen – bei uns heißt es „Geisterfahrer“, aber in Indien ist das vollkommen normal.
Zuerst hat uns diese Fahrweise fassungslos gemacht, aber im Laufe der Zeit haben wir uns dann tatsächlich daran gewöhnt.
Gegen 13 Uhr erreichten wir
Info: Jaipur
Sie ist die Hauptstadt des indischen Bundesstaates Rajasthan mit 3 Millionen Einwohnern. Jaipur ist eine schnell wachsende Industriestadt mit Metall-, Textil-, Schmuck- und chemischer Industrie. Die Stadt ist Kulturzentrum und ein Verkehrsknotenpunkt von Straße, Eisenbahn und Flughafen.
Nachdem wir in unserem Hotel
"Dera Rawatsar" angekommen waren, erwartete uns bereits der Chef der Reiseagentur und klärte uns über alles Wissenswerte und den Ablauf des nächsten Tages auf.
Danach unternahmen wir einen ersten Bummel in der näheren Umgebung unseres Hotels. Es befand sich in einer ruhigen Seitenstraße. Als wir dann jedoch auf die Hauptstraße kamen, änderte sich schlagartig alles.
Es herrschte das absolute Chaos, zumal sich hier auch noch der Busbahnhof befand. Es wurde permanent gehupt, es war teilweise schwierig, durch die vielen parkenden Motorräder durchzukommen und das Überqueren der Straße war ein einziger Spießrutenlauf.
Gegen 16 Uhr erreichten wir wieder unser Hotel, wo wir auf der Terrasse erst einmal etwas getrunken haben. Wir kamen mit einer sehr netten Amerikanerin aus Iowa ins Gespräch und daraus wurde eine lange Unterhaltung.
Am Abend haben wir im Hotel gegessen. Es gab auch hier ein reichhaltiges Buffet, war aber nicht ganz so gut wie in Delhi. Dazu gab es für Ralf einen indischen Rotwein, einen Merlot-Malbec.
Anschließend haben wir uns noch einmal auf die Hauptstraße getraut. Es war aber zum Glück nicht mehr so voll und laut wie ein paar Stunden zuvor. Aber die Suche nach einem Restaurant für den nächsten Abend blieb erfolglos. Also kehrten wir zum Hotel zurück.
Mittwoch, den 06. März 2019
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Um 7 Uhr waren wir munter. Nach dem Frühstück wurden wir pünktlich von unserem Fahrer mit PKW und einem Guide abgeholt. Um 8.30 Uhr ging es auf die große Sightseeing-Tour.
Als erstes sahen wir uns den
Hawa Mahal – Palast der Winde – an. Er liegt im Herzen von Jaipur in der
Pink City und ist das berühmteste Wahrzeichen der Stadt. Im Lichtschein der aufgehenden Sonne erglüht er im zarten Rot-Orange. Auf die „Pink City“ komme ich später noch ausführlicher zurück.
Er wurde 1799 gebaut, damit die Hofdamen unbeobachtet die Straßenprozessionen sehen konnten. Die fünfstöckige Fassade besitzt hunderte kunstfertig vergitterte Fenster und Balkone und lässt das Gebäude wesentlich größer erscheinen als es in Wirklichkeit ist.
Nun ging es weiter.
Am Rande eines Höhenzugs nördlich von Jaipur thront die
„Tigerfestung“ Nahargarh.
Sie wurde von Singh II im Jahre 1734 errichtet.
Die Festungsmauern ziehen sich fast 1 km weit am Abhang hin.



- der Innenhof des Forts -

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Es gibt Touristen, die sich auf Elefanten hoch zum Fort bringen lassen, in unseren Augen eine Quälerei für die Tiere.

- ein schöner Blick auf die Umgebung -




- kunstvolle Schnitzereien -



- Der Wasserspeicher für das Fort mit angelegtem Gemüsegarten -


- Elefanten auf dem Weg nach oben oder unten -





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Eine Sehenswürdigkeit im Inneren sind die Palastwohnungen, die Madho Singh II zwischen 1883 und 1892 in der alten Festung einbauen ließ – ein Liebesnest, in dem er einige seiner Lieblingskonkubinen unterbrachte, in respektvoller Entfernung von den missbilligenden Blicken seiner Höflinge und vier offiziellen Gemahlinnen.
Zum Schluss noch ein Blick von oben auf einen Hindutempel ...
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… bevor wir uns auf den Weg zu unserem PKW machten, wo unser Fahrer bereits auf uns wartete. Es ging nun wieder zurück nach Jaipur.
Unterwegs machten wir noch einen Stopp am
" Man Sagar Lake".

- Wasserbüffel -

- „Pelikane und Reiher -

- „Wasserpalast - Jal Mahar" -

- Kormorane -
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Unser Ziel war jetzt die
Rosarote Stadt – Pink City –
Jaipur gehört zu Rajasthans jüngsten Städten. Es wurde 1727 von Jai Singh II aus der Familie der Kachwaha gegründet und nach ihm benannt.
Das Herzstück von Jaipur bildet die von ihm erbaute, durch mächtige Mauern und Tore geschützte „Pink City“. Die Stadt wurde entsprechend den Vorgaben der antiken hinduistischen Architekturwerke Vastu Shastra gestaltet.
Das zweite auffallende Merkmal, die rosarote Farbe, sollte einfach nur die schlechte Qualität des Originalbaumaterials verbergen.

- Blick auf die Mauer, die das Altstadtviertel umgibt -

- Durch dieses Tor gelangten wir in die Rosarote Stadt.-





- Hier befindet sich auch der prächtige Stadtpalast, der jetzt auf unserem Besichtigungsprogramm stand.-
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Er wurde von Jai Singh in den 1720er Jahren erbaut und hat nichts von seinem Prunk und Glanz verloren. Noch heute bewohnen Nachfahren der Rajas einen Teil des Palastes, und bei formellen Anlässen durchschreiten Familienangehörige in einer aufwendigen Prozession das große Gate auf der Südseite des Palastes.


In dem lachsrot gestrichenen Haupthof des Palastkomplexes steht die erhöhte Diwan-i-Khas (private Audienzhalle).

In dieser an den Seiten offenen Halle, deren Dach auf Marmorsäulen ruht, trafen der Maharadscha und seine Berater alle wichtigen Staatsentscheidungen.


In dieser Halle stehen zwei silberne Gefäße,

die als größte per Hand hergestellte Silberobjekte der Welt ins Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen wurden. Beide sind über 1,50 m hoch und haben ein Fassungsvermögen von 8182 Litern.
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Bevor Madho Singh II 1901 nach England reiste, um der Krönungszeremonie von König Edward VII. Beizuwohnen, ließ er die Gefäße mit Gangeswasser füllen und mitnehmen, da er großes Misstrauen gegen das westliche Wasser hegte.













- ein Blick auf den Palastkomplex -


In der Ferne ist das Fort zu sehen, das wir am Vormittag besucht haben.

- Blick auf Jaipur -

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Rechts auf dem Foto ist unser Guide zu sehen, der uns den ganzen Tag begleitet hat. Es handelte sich um einen sehr selbstbewussten und rüstigen Herrn im Rentenalter, der sehr stolz darauf war, dass er in der Vergangenheit vielen Prominenten – darunter auch Bill und Hillary Clinton mit Tochter – die Kulturschätze Jaipurs hat zeigen können und dürfen.
Die nachfolgenden Fotos zeigen einen privaten Raum der Fürstenfamilie.
Weitere Privaträume befanden sich in diesem Teil des Palastes, die ich aber nicht mehr fotografiert habe.
Unmittelbar südlich des Stadtpalastes steht auf einem großen, umschlossenen und mit Gras bewachsenen Gelände das Observatorium
Jantar Mantar, 18 riesige astronomische Messgeräte aus Stein, die zwischen 1728 und 1734 im Auftrag von Jai Singh konstruiert und vielfach von ihm selbst ausgeklügelt wurden. Hier steht die größte Sonnenuhr der Welt. Sie hat eine Höhe von 27 Metern und kann die Uhrzeit von etwa 2 Sekunden genau anzeigen.
Unser offizielles Besichtigungsprogramm war damit beendet. Zurück zum Hotel wollten wir noch nicht. Stattdessen ließen wir uns in der Pink City absetzen, um sie zu Fuß zu erkunden. Von unserem Guide und unserem Fahrer verabschiedeten wir uns mit einem Trinkgeld und machten uns auf den Weg.


- Tuc Tuc, das indische bzw. asiatische Taxi für den kleinen Mann -





- ein Rausch der Farben -

- Der Basar in diesem ummauerten Altstadtviertel zählt zu den lebendigsten Handelsplätzen in ganz Asien. -









- Noch einmal eines der Stadttore. Genau genommen ist die Farbe auch nicht Rosarot bzw. Pink sondern Terracotta.
Mit einem Tuc Tuc ließen wir uns nun durch den chaotischen Verkehr zum Hotel fahren.-

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Nun noch ein paar Infos:
Jaipur ist das wohlhabendste und fortschrittlichste Handels- und Wirtschaftszentrum des Bundesstaates – lt. Statistiken zählt sie mit einem jährlichen Bevölkerungswachstum von rund 4 % zu den 25 am schnellsten wachsenden Städten der Welt. Jedoch zeigen sich die Probleme des schnellen Wachstums: Hier steht die Infrastruktur am Rande des Zusammenbruchs, und das hohe Verkehrsaufkommen bringt den Verkehr während der morgendlichen und abendlichen Rushhour oft beinahe zum Erliegen.


- Gegen 16 Uhr hatten wir unser Hotel erreicht. -

- Ein Affe stillte gerade seinen Durst am Pool -
Gegen 18.45 Uhr ließen wir uns von einem Tuc Tuc zum besten Restaurant Jaipurs bringen. Unser Guide hatte es uns empfohlen.
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Zuerst gab es für Ralf ein Bier und für mich Gin Tonic, anschließend für jeden ein Indisches Curry mit Naan Brot. Es war köstlich!!!! Nebenbei unterhielten wir uns mit einer sehr netten Engländerin
Zurück zum Hotel sind wir erst einmal ein Stück gelaufen. Die Rush-Hour war vorbei und es wurde jetzt ruhiger auf den Straßen. Für die letzten Kilometer haben wir uns wieder ein Tuc Tuc genommen.
Im Hotel-Restaurant bestellten wir uns noch etwas zu trinken und da der nette Ober nicht mehr viel zu tun hatte, haben wir uns noch eine ganze Zeit mit ihm unterhalten. Der junge Mann lebt mit seiner Frau in einem kleinen Ort in der Nähe von Jaipur und benötigt mit Bus und Motorrad für eine Strecke zwei Stunden Fahrzeit. Weiter erzählte er uns, dass er von seiner Familie verheiratet worden ist und seine Frau erst am Tage der Hochzeit das erste Mal zu Gesicht bekam. Wir waren sprachlos und konnten es gar nicht glauben. Nachdem es zu Beginn der Ehe zwischen ihm und seiner Partnerin noch sehr viel Streit gegeben habe, hat man sich im Laufe der Zeit jedoch arrangiert und nun läuft alles seinen normalen Gang.
Erst später haben wir so nach und nach erfahren, wie konservativ die indische Gesellschaft auch heute noch ist.
Nach einem langen, anstrengenden, aber auch sehr schönen Tag sind wir gegen 22 Uhr müde ins Bett gefallen.
Donnerstag, den 07. März 2019
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Um 7.30 Uhr waren wir munter. Nach dem Frühstück wurde alles zusammengepackt und pünktlich um 10 Uhr stand – wie vereinbart – unser Fahrer mit seinem PKW vor der Tür. Heute sollte die Reise weitergehen nach Pushkar. Dieser Ort liegt 145 km südwestlich von Jaipur.
Nachdem wir das Verkehrschaos hinter uns gelassen hatten, ging es auf einer Schnellstraße zügig weiter.

- Auf halber Strecke legten wir eine kurze Trinkpause ein -

- Neben mir steht unser Fahrer. Wir haben uns schnell an ihn gewöhnt. Ein sehr angenehmer und sympathischer junger Mann mit einem sehr sicheren, ruhigen und vorausschauenden Fahrstil. -
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Neben mir steht unser Fahrer. Wir haben uns schnell an ihn gewöhnt. Ein sehr angenehmer und sympathischer junger Mann mit einem sehr sicheren, ruhigen und vorausschauenden Fahrstil.

- eine Mautstelle unterwegs -
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Gegen 13.30 Uhr hatten wir
P u s h k a r
erreicht, eine historisch und kulturell bedeutsame Kleinstadt mit 22.000 Einwohnern. Sie liegt am heiligen Pushkar-See im Aravalli-Gebirge im Vorland der Wüste Thar. Die Bevölkerung besteht fast ausnahmslos aus Hindus.

- Unser Hotel, das Pushkar Palace ist ein ehemaliger Palast mit einem Palmengarten und wunderschöner Aussicht auf den See. -




- Natürlich unternahmen wir sofort einen Spaziergang durch den Ort. -


- Blick auf Pushkar -



- In diesem Lokal mit Blick auf den See haben wir etwas getrunken. -











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Der Pushkarsee mit seinen Badeghats und umliegenden Tempeln gilt vielen Indern als heilig. Hierhin pilgern alljährlich viele gläubige Hindus um sich reinzuwaschen und um Gesundheit für ihre Familien zu bitten, wobei ihnen die in Pushkar ansässigen Brahmanen (Sie sind im indischen Kastensystem die Angehörigen der obersten Kaste und somit auch Priester) gegen eine kleine Spende behilflich sind.


- Natürlich unternahmen wir sofort einen Spaziergang durch den Ort. -


- Natürlich unternahmen wir sofort einen Spaziergang durch den Ort. -


- In diesem Laden habe ich meine ersten indischen Curry-Mischungen gekauft. -


- Hindutempel -

- Hindutempel -

- Tempel der Sixht -
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Gegen 16 Uhr kehrten wir zum Hotel zurück. Hier war soeben eine große deutsche Reisegruppe eingetroffen.

- Zum Sonnenuntergang begaben wir uns auf die Dachterrasse unseres Hotels. -
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Nach der Überlieferung wurde Pushkar geboren, als der Schöpfergott Brahma eine Lotusblüte, die er in Händen hielt, fallen ließ. An den drei Stellen, wo die Lotusblätter zu Boden fielen, entsprang wundersamerweise mitten in der Wüste Wasser, das drei kleine blaue Seen bildete.

- Daraufhin berief Brahma am Ufer des größten Sees eine Versammlung von 900.000 himmlischen Wesen ein – das gesamte hinduistische Pantheon. -

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Viele Inder badeten noch im See und aus dem Ort hörte man aus verschiedenen Richtungen das rhythmische Trommeln, immer schneller und lauter werdend, bis es plötzlich abbrach und nach ein paar Sekunden langsam wieder begann. Eine einzigartige Atmosphäre, wie ich sie noch nie erlebt habe.
Um 19 Uhr ging es zum Essen in ein Restaurant am See. Natürlich gab es wieder indisches Curry, aber hier in diesem Ort sind alle Gerichte ohne Fleisch, also rein vegetarisch. Es war trotzdem richtig lecker und ich habe nichts vermisst.
Anschließend unternahmen wir noch einen Bummel durch den Ort entlang der kleinen Läden, die jetzt so nach und nach zugemacht wurden.
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Etwas stutzig wurden wir, als plötzlich ohrenbetäubende Musik zu hören war, die aus diesem seltsamen Musikwagen über viele Lautsprecher nach draußen drang. Sie war dermaßen laut und schrill, dass ich mir beide Ohren zuhalten musste.

- Hinter diesem Gefährt hatten sich viele Menschen versammelt, die in einer langen Prozession durch Pushkar zogen. -

- Von einem Einheimischen erfuhren wir, dass es sich hierbei um eine Hochzeitsgesellschaft handelte.
Am Ende des Zuges erschien hoch zu Ross der Bräutigam. -

- Er war wohl auf dem Weg zu seiner Braut.
Danach gingen wir zum Hotel zurück. -

- vor unserem Hotelzimmer. -
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Freitag, den 08. März 2019
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Ich hatte sehr schlecht geschlafen und war bereits bei Beginn der Morgendämmerung wach.
Von draußen hörte ich eine ganze Zeit lang einen sehr schönen und scheinbar religiösen Gesang, der aus sehr vielen Stimmen bestand. Wie ich einige Stunden später von unserem Fahrer erfuhr, handelte es sich um die Hindus, die jeden Morgen ganz früh gemeinsam singend zum Tempel ziehen. Anschließend werden dann alle heiligen Rinder, die vielen Straßenhunde und alle anderen Tiere, die sich in der Stadt aufhalten, gefüttert. Das bringt gutes Karma für den Tag.
Um 7 Uhr standen wir auf und nach dem Frühstück holte uns unser Fahrer pünktlich um 9 Uhr ab.
Heute ging es weiter nach Udaipur. Entfernung: 316 km Fahrzeit: 7,5 Stunden.
Es ging zuerst über eine Schnellstraße danach auf gut ausgebauten Straßen zu unserem nächsten Ziel.
Je weiter wir Richtung Westen fuhren, umso spärlicher wurde aufgrund der Trockenheit die Vegetation. Schließlich erhob sich vor uns ein kleines Gebirge, über Serpentinen ging es nun bergauf und schließlich lag unser Ziel vor uns.
Bereits um 14 Uhr hatten wir
U d a i p u r
erreicht.
Udaipur ist eine Großstadt mit rund 470.000 Einwohnern im Süden des indischen Bundesstaates Rajasthan. Es liegt im Aravalligebirge in einer Höhe von 570 m und ist umschlossen von drei künstlich angelegten Seen. Die Bevölkerung besteht zu 73 % aus Hindus, 15,5 % aus Moslems und 10 % aus Jains.
Unser Fahrer brachte uns zum Hotel „Mahendra Prakash“, das mal wieder besser nicht sein konnte und verabschiedete sich für den heutigen Tag von uns.
Dass es in Indien fast überall auf den Straßen heilige Kühe gibt, weiß wohl jeder, aber wer weiß schon, dass diese Tiere sich selbst in einem Hotelzimmer noch rumtreiben.

- Wir sind natürlich sofort losgezogen, um unsere neue Umgebung zu erkunden. -

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Mit ihrer Lage am Ufer des malerischen Pichola-Sees und der majestätischen Kulisse grüner Hügel, den weiß gestrichenen Havelis und spitzen shikhara-Tempeltürmen, ist Udaipur eine der romantischsten Städte Indiens und trägt den Beinamen „Venedig von Rajasthan“.
Mehrmals trafen wir während unseres Spaziergangs am See auf junge aufgeschlossene Inder, die uns ansprachen und unbedingt ein Foto mit uns machen wollten. Wir konnten einfach nicht ablehnen und sie haben sich riesig darüber gefreut.
Danach ging es zurück zum Hotel, wo bereits der Chef der hiesigen Reiseagentur auf uns wartete, um die Pläne für den morgigen Tag mit uns abzusprechen.
Abends haben wir im Hotel gegessen und anschließend noch einen kleinen Spaziergang unternommen. Es waren noch viele Motorräder unterwegs und das ständige Hupen empfanden wir als sehr unangenehm. Und auch hier trafen wir wieder auf einen Hochzeitszug.
Gegen 21 Uhr kehrten wir zum Hotel zurück.
Samstag, den 09. März 2019
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Um 7 Uhr waren wir munter.
Nach dem Frühstück wurden wir pünktlich um 9.30 Uhr von einem Guide am Hotel abgeholt. Diesmal ging es zur Abwechslung zu Fuß zum Pichola-See.
Hier sprach uns ein sehr netter junger Inder an. Er kam aus Mumbai, arbeitete bei einem Hedgefonds und unternahm gerade eine Urlaubsreise durch Rajasthan.
Er schloss sich uns gleich an, denn auch für ihn stand als erstes eine Bootstour über den See auf dem Sightseeing-Programm.
Udaipurs idyllischer Pichola-See bildet einen wunderbaren Rahmen für die majestätischen Bauten des Stadtpalastes, die Havelis – palastartig ausgestaltete Wohnhäuser wohlhabender Händler im Norden Indiens – Tempeltürme und unzähligen anderen Gebäude.


- der Stadtpalast von Udaipur -


- Blick auf den Jag Niwas, das heutige Lake Palace Hotel. -
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Es wurde 1628 bis 1652 als Sommerpalast Jagat Singhs errichtet. Seit dem Anschlag in Mumbai im Jahre 2008 können Besucher das Hotel nicht mehr besichtigen. Es wird gern als das
romantischste Hotel der Welt bezeichnet.

- Stattdessen legte unser Boot auf einer anderen Insel an. Den Jag Mandir umgibt ein großer, von steinernen Elefanten bewachter Garten. -



- Das Hauptgebäude ist der Gol Mahal, unter dessen Kuppeldach eine kleine Ausstellung zu sehen ist. -


- Ganesh, der Gott mit dem Elefantenkopf. Er steht für das Glück. -

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Anschließend kehrte das Boot zur Anlegestelle zurück, wo unser Guide auf uns wartete.
Es ging nun zu Fuß weiter zum Stadtpalast. Auch unser Inder aus Mumbai begleitete uns nach wie vor.
Am Eingang zum Stadtpalast gab unser Reiseführer dem jungen Mann jedoch unmissverständlich zu verstehen, dass er sich nun einen eigenen Guide nehmen müsse, was er dann auch tat.
Udaipurs faszinierender Stadtpalast aus weichem gelbem Stein steht auf einem Felsvorsprung am Nordostufer des Pichola-Sees. Auf einem fensterlosen Fundament erheben sich mehrere Etagen mit reich verzierten Balkonen sowie zierliche Türme.


- Insgesamt elf Paläste, die aufeinander folgende Maharanas in den drei Jahrhunderten nach Udaipurs Gründung im Jahre 1559 errichten ließen, bilden den größten hoheitlichen Baukomplex von ganz Rajasthan. -

- Blick auf den See -

- Blick auf Udaipur -

- Wandgemälde -

- Deckengemälde -



- Blick auf den Innenhof -
Enge Passagen mit niedrigen Decken verbinden die Paläste und Höfe miteinander und verhindern ein überraschendes Eindringen bewaffneter Feinde.




- reich verzierte Fassaden und Balkone -


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Nachdem wir unseren Rundgang beendet hatten, ging es zu Fuß weiter zum Jagdish Tempel.
Er befindet sich unmittelbar nördlich des Stadtpalastes und ist das Zentrum beständiger Aktivitäten.


- Der Tempel wurde 1652 errichtet und ist Jagannath, einer Erscheinungsform Vishnus, geweiht. -




- Die Außenwände und der sich hoch aufschwingende Turm sind über und über mit Vishnu-Darstellungen, Szenen aus dem Leben Krishnas und tanzenden Nymphen verziert. -


- Das zentrale Heiligtum im Inneren des Tempels, in dem ein mit Blumen überschüttetes schwarzes Jagannath-Bildnis sitzt, durfte nicht fotografiert werden. -

- Blick vom Tempel -
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Nachdem wir den Tempel verlassen hatten, wartete zu unserer Überraschung unser Fahrer mit seinem PKW auf uns, der uns nun zum Sahelion-ki-Bari - „Garten der Ehrendamen“ brachte.



- Dieser Garten wurde 1710 bis 1734 zur sommerlichen Erbauung der Damen des königlichen Hofes angelegt. -
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Im Zentrum des Gartens befindet sich ein friedvoller Hof mit einem großen Teich und formellen Gärten, an deren Ende vier Elefanten den auffälligsten Brunnen in Udaipur umstehen – eine fantasievolle Schöpfung, die ein wenig wie ein großer bunter Kuchenständer aussieht.


- Eine 200 Jahre alte Bougainvillea, die sich schon fast komplett über den Baum ausgebreitet hat. -


- Nach soviel Kultur musste eine Pause unbedingt sein. -
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Gegen 16 Uhr brachte uns unser Fahrer zum Hotel zurück. Nach so vielen Besichtigungen waren wir ein wenig kaputt und haben uns erst einmal ausgeruht.
Aber der Tag war ja noch nicht zu Ende und unser Programm ging noch weiter. Das Abendessen im Hotelrestaurant fiel heute aus, stattdessen mussten bzw. wollten wir selber kochen!!
Um 17.30 Uhr holte uns der Chef der zuständigen Reiseagentur hier in Udaipur ab und begleitete uns bis zu dem netten Inder, der uns in die indische Küche einweisen sollte.

- Als erstes wurde ein indische Tee „Masala Chai“ zubereitet. -

- Danach gab es Samosas – mit einer vegetarischen Paste gefüllte Teigtaschen. -

- Es folgte Palakpaneer – ein Gemüsegericht mit Spinat und anderen Zutaten. -

- Schließlich noch Dal fry – ein Linsengericht, dazu Zeera Rice – Reis mit vielen Gewürzen
und zum guten Schluss Chapatti, das hauchdünne Fladenbrot.. -

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Am Ende wurde uns alles serviert. Es war sehr lecker, aber so viel, dass auch die Familie des Kochs davon noch satt geworden ist.
Danach ging es zum Hotel zurück. Auf unserem Balkon haben wir noch etwas getrunken und sind nach diesem ereignisreichen Tag müde ins Bett gefallen.
Sonntag, den 10. März 2019
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Um 7 Uhr waren wir munter und nach dem Frühstück wurden wir wieder pünktlich um 9.30 Uhr
von unserem Fahrer abgeholt, an den wir uns mittlerweile schon richtig gewöhnt hatten. Heute ging unsere Fahrt vorwiegend über Landstraßen nach Narlai mit Zwischenstop in Ranakpur. Für 122 km waren 3 Stunden Fahrzeit angegeben.

- Hier wird fleißig gebaut -


- Es gibt noch Wasserschöpfweke für die Feldbewässerungen. -

- arme, fleißige Rinder bzw. Ochsen, die immer nur im Kreis laufen müssen -

- ein kleiner Hindutempel -
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Die Fahrt war sehr angenehm, wenig Verkehr und schmale Straßen in einem sehr guten Zustand, wie man sie auch in Europa kennt. Wenn ich ehrlich bin, hatte ich das nicht erwartet.
Nach 60 km war das erste Ziel für heute erreicht. Der Tempel von Adinatha in Ranakpur.
Er ist einer der schönsten und gewaltigsten Bauwerke des Jainismus, der Vorgängerreligion des Hinduismus. Er wurde Mitte des 15. Jahrhunderts erbaut und besteht aus 29 Räumen mit 80 Kuppeln und 420 Säulen.


- Der Tempel soll insgesamt auf 1444 Säulen erbaut sein, die alle mit einer anderen Verzierung versehen wurden. -

- Deckenornament. -



- Er ist einer der wichtigsten Pilgerstätten des Jainismus. -


- Der Tempel wurde komplett aus weißem Marmor gebaut, von dem jeder Zentimeter graviert, geschnitzt und verziert ist.l -
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Während unseres Rundgangs kamen wir mit einem Belgier ins Gespräch, der in Indonesien lebt und sehr viel durch die Welt reist. Er hat uns empfohlen, unbedingt den Iran und Usbekistan zu besuchen. Er war ganz begeistert von den Ländern und den dort lebenden Menschen.
Nun ging es weiter auf der Landstraße Richtung Narlai.
Die Landschaft wurde immer karger. Wir fuhren durch viele kleine Dörfer. Kühe, Schweine, Affen und Hunde hielten sich neben oder auch auf der Straße auf.

Quelle: connectudaipur.com/tag/lord-shiva-statue-rajasthan/Author: Priyanshu Bhatnagar
- auf dem Weg nach Narlai sahen wir eine riesige sich im Bau befindliche Statue. - Es wird mit 107 Metern die höchste Shiva-Statue. - - Shiva ist einer der Hauptgötter des Hinduismus. -
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- Aber was ist das? -
Antwort: Das Hinterteil eines vollgepackten Dromedares.

- Und was ist das? - Antwort: Einer der Steine, die hier in vielen kleinen Ziegeleien hergestellt werden.
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Nachdem wir unterwegs noch eine kleine Trinkpause eingelegt hatten, erreichten wir gegen 14 Uhr schließlich unsere wunderschöne Hotelanlage
„Rawla Narlai“ in



- unser Zimmer -

- unsere Dachterrasse mit Blick auf den Granithügel, der über Narlai thront -

- Blick auf die Hotelanlage von unserer Dachterrasse aus -
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Als erstes unternahmen wir einen Rundgang durch den kleinen Ort mit seinen 6000 Einwohnern.
Ich fühlte mich anfangs nicht besonders wohl dabei, denn jeder in Narlai wusste schließlich, dass wir zu den „reichen Touristen“ aus dem Hotel gehören.
Aber mein ungutes Gefühl verschwand sehr schnell. Die Menschen kamen auf uns zu, schüttelten uns die Hände, die Kinder winkten und lächelten uns an und eine kleine Gruppe Männer, die vor einem Laden zusammensaßen und Tee tranken, sprachen Ralf an und haben ihn eingeladen, mit ihnen gemeinsam etwas zu trinken. Da die Menschen hier in Narlai nur Hindi sprachen, war die Verständigung sehr schwer.








- ein Rausch der Farben -

- das Rind wird gefüttert -




- Nach unserer Rückkehr gab es im Garten des Hotels ein Bier für Ralf und für mich einen Gin Tonic. -


- er muss arbeiten -
Zum Abendessen ging es auf die Dachterrasse des Hotels.
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Es war richtig romantisch. Heute aßen wir ein scharfes Curry-Chicken mit Reis und Naan-Brot. Super lecker!!!
Zum Abschluss haben wir noch etwas auf der Terrasse unseres Hotelzimmers gesessen, bevor es dann ins Bett ging.
Montag, den 11. März 2019
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Und wieder einmal war um 7 Uhr die Nacht rum.

- Blick auf Narlai kurz nach Sonnenaufgang. -

- Die Affen auf den Hausdächern waren mit ihrer Morgentoilette beschäftigt. -
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Nach dem Frühstück wurden wir wieder pünktlich um 9 Uhr von Dewendra abgeholt, zu dem wir mittlerweile ein richtig herzliches Verhältnis hatten.
Bereits nach 2 ½ Stunden Fahrzeit erreichten wir unser nächstes Ziel
Diese Stadt duckt sich unter das majestätische Mehrangarh Fort, die eindrucksvollste Festung von Rajasthan, die hoch oben auf einem gewaltigen Sandsteinsockel thronend das Landschaftsbild bestimmt.
Jodhpur liegt am Ostausläufer der Wüste Thar. Sie wird nach der Farbe, mit der die alten Häuser angestrichen wurden, auch „Blaue Stadt“ genannt.
Der blaue Anstrich war ursprünglich das Kennzeichen von Wohnungen hochkastiger Brahmanen und geht darauf zurück, dass der weißen Kalktünche Indigo beigemischt wurde, was als Schutz der Gebäude gegen Insekten und Sonneneinstrahlung im Sommer gedacht war.
Die auffällige Farbe wurde zum Markenzeichen der Stadt und heute gibt es sogar eine blau getünchte Moschee.
Jodhpur hat 1,3 Million Einwohner und ist nach Jaipur die zweitgrößte Stadt Rajasthans. Das Klima hier ist heiß und trocken.
77 % der Menschen sind Hindus, 19 % Moslems, 3 % Jains.
Der Rest Sikhs, Buddhisten und Christen.
Als erstes besuchten wir das Mehrangarh Fort.
- Man betritt die Festung durch das Jai Pol, das erste von sieben Verteidigungstoren des Forts. - -


- Es wurde im 15. Jahrhundert erbaut, danach aber immer wieder vergrößert und ist umgeben von einer 10 km langen Mauer mit 8 Toren. -


- Blick auf die „Blaue Stadt“ -

- Das Mehrangarh Fort ist mit seiner überwältigenden Größe und Präsenz einer der denkwürdigsten Bauten in ganz Indien -

- ein uneinnehmbares Bollwerk mit hoch aufschießenden, fensterlosen Mauern, die direkt aus dem gewaltigen Felssockel herauszuwachsen scheinen. -





- Vom Fort fuhren wir 500 m weiter Richtung Norden zu dem Marmorbau Jaswant Thada, der Gedenkstätte für den populären Herrscher Jaswant Singh II. -

- Er regierte 1878 bis 1895, säuberte Jodhpur von Banditen, ließ Bewässerungssysteme anlegen und kurbelte die Wirtschaft an. -



- Auch von hier aus hat man noch einmal einen perfekten Blick auf das Fort. -

- Nun ging es erst einmal zu unserem Hotel „Pal Haveli“, das sich direkt in der Altstadt befindet und für unseren Fahrer war damit für heute Feierabend. -

- Eingang zum Hotel. -

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- Wir freuten uns auf das bunte Marktgetümmel, durch das wir uns nun treiben ließen. -

- Die Basare erstrecken sich von dem 1910 erbauten Sardar Markt mit seinem hohen Uhrturm in alle Richtungen. -







- Ich liebe diese farbenfrohen Saris der Inderinnen!! -

- Aber hier fielen uns auch erstmals seit Beginn unserer Reise muslimische Frauen im schwarzen Tschador auf. Was für ein Kontrast!! -

- Auch hier geht es den Straßenhunden gut. -



- Diese dunkelroten Möhren schmecken einfach fantastisch. Sie sind süßer und viel intensiver im Geschmack als unsere. -

- Miniauberginen -

- indische Gewürze -
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Am Abend haben wir im Hotel gegessen, und zwar wieder im Restaurant oben auf der Dachterrasse. Es war auch diesmal wieder ein schöner und gemütlicher Platz mit einer tollen Aussicht. Ich frage mich, warum es bei uns nicht auch diese schönen Dachterrassen-Restaurants gibt.

- Das Essen war auch diesmal wieder super lecker!!!!
Hinzu kam noch, dass wir von hier aus eine schöne Aussicht auf das angestrahlte Mehrangarh Fort …... -

- ….sowie auf die Stadt und den Uhrturm genießen konnten. -

- Die Farbe der Beleuchtung finde ich allerdings sehr gewöhnungsbedürftig. -
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Dienstag, den 12. März 2019
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Heute sind wir schon um 6.30 Uhr aufgestanden, haben gefrühstückt und um 8.00 Uhr stand bereits Dewendra mit seinem PKW bereit. Es sollte nun weitergehen nach Jaisalmer. Entfernung 284 km, Fahrzeit ca. 5 ½ Stunden.
Die Straßen waren auch hier in einem sehr guten Zustand, der Verkehr jedoch wurde nach und nach immer weniger.

- Unglaublich beladene LKW, wie ich sie bisher nur hier in Indien gesehen habe. -


- Ein Trecker mit Anhänger „leicht beladen“. -

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Unser PKW war fast allein auf der Straße, als wir an einem riesigen Militärgebiet mit einer nicht enden wollenden Mauer vorbeifuhren. Wir befanden uns nun im westlichen Zipfel Rajasthans, nahe der Grenze zu Pakistan. Ein Flugzeug der Indischen Airforce donnerte im Tieflug über uns hinweg.
Gegen 12.30 Uhr erreichten wir
J a i s a l m e r
eine Wüstenstadt mit etwa 70.000 Einwohnern. Sie liegt im Westen der Wüste Thar. Delhi ist von hier ca. 800 km entfernt und Jaipur befindet sich 570 km östlich. Das wüstenartige Klima ist heiß und trocken.
Die Rajasthani und Hindi sprechende Bevölkerung besteht zu etwa 90 % aus Hindus und 8 % aus Moslems.
Jaisalmer ist eine alte Karawanenstadt, die durch den Fernhandel zwischen Indien und Arabien bzw. Europa im Mittelalter eine lange Blütezeit erlebte.
Heute ist die Stadt ein wichtiger militärischer Vorposten in der Nähe der hoch explosiven pakistanischen Grenze, über desssen Befestigungswällen immer wieder das Getöse von Kampfjets zu hören ist.

Quelle: Wikipedia, Von Mil.ru, CC-BY 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=46544890
Suchoi Su-30
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Dewendra setzte uns am
„Mandir Palace Hotel“ ab und verabschiedete sich für heute.
Auch an dieser schönen Unterkunft gab es nichts auszusetzen – ganz im Gegenteil.
Den Nachmittag verbrachten wir natürlich in der Altstadt. Hier gibt es immer viel zu sehen und zu beobachten.


- Die Rinder lassen sich überhaupt nicht stören. -


- Dieses Restaurant hatte man uns für den Abend empfohlen. Aber heute fand dort eine große Hochzeit mit vielen Gästen statt und war für alle anderen geschlossen. -


- jede Menge Gemüse...... und ein Motorroller -





- Die Straßenhunde halten ihren Mittagschlaf. Egal wo sie liegen, die Menschen gehen stets um sie herum und lassen sie ganz in Ruhe. -



- Blick auf das Jaisalmer Fort. Die Besichtigung erfolgt morgen. -



- ein Vogel flirtet mit seinem Spiegelbild -


- zur Abwechslung mal eine Ziege -

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Nun gingen wir erst einmal zum Hotel zurück und ruhten uns etwas aus.
Gegen 19 Uhr machten wir uns wieder auf den Weg.
Uns fielen sofort die vielen Menschen auf, die sich vor dem Restaurant, in dem eine Hochzeit stattfand, versammelt hatten. Natürlich waren auch wir neugierig und wollten wissen, wer hier eigentlich heiratet. Wir bekamen die Antwort: „Es ist der Sohn des Königs. Ihm gehört auch das Restaurant“.
Natürlich gibt es in Indien keinen König mehr, ebenso wenig wie die Titel „Maharadscha“ usw. Sie wurden alle abgeschafft. Aber für die Menschen hier ist und bleibt es die Königsfamilie.

- geschmücktes Pferd -


- geschmückte Dromedare -


- ein Feuerwerk darf nicht fehlen -


- der Bräutigam auf seinem Pferd - Natürlich dauert eine solche Hochzeit hier mehrere Tage.
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Wir hatten nun genug gesehen und gingen zurück zum Hotel, denn der Hunger machte sich bemerkbar. Auch hier gab es ein schönes Dachrestaurant. Allerdings war es am Abend nicht mehr so angenehm warm wie in den letzten Tagen, denn heute hatte die Sonne gefehlt. Direkt nach dem Essen gingen wir auf unser Zimmer.
- Haare schneiden gefällig? -
Mittwoch, den 13. März 2019
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Man kann schon sagen, wie immer sind wir auch heute um 7 Uhr aufgestanden. Als erstes haben wir nach dem Frühstück gepackt und alles an der Rezeption zum Aufbewahren abgegeben.
Unser Guide erwartete uns bereits.
Es ging nun mit einem Tuc Tuc zum Amar-Sagar-See. Er wurde zum Speichern von Regenwasser künstlich angelegt.


- Im und am See befinden sich Chhatris, seitlich offene Pavillons. -

- Nun ging es zu Fuß weiter zum Jaiselmer Fort, das – im Gegensatz zu den anderen bisher gesehenen Forts – bewohnt ist. -


- Alle Teile dieses Forts sind aus weichem gelbem jurassischem Sandstein erbaut. Die dicken Mauern der Festung mit ihren halbrunden Bastionen fallen fast 100 Meter zur Stadt ab. -




- im Vordergrund unser heutiger Guide -



- Im Inneren der Festung säumen kunstvoll gemeißelte Sandsteinfassaden die verschlungenen schmalen Gassen. -





- der Glücksgott Ganesh - Wenn ein Paar heiratet, wird er auf die Außenfassade des Hauses gemalt.
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Zu unserem großen Erstaunen standen wir plötzlich vor einem der sieben Jain-Tempel. Sie wurden zwischen dem 12. und 15. Jh. aus Sandstein errichtet und bestechen durch gelbe und weiße Marmorschreine.




- Wände, Decken und Säulen sind mit wundervollen bildhauerischen Motiven verziert und schmale Korridore und Treppengänge verbinden die Tempel miteinander. Zwei von ihnen haben wir uns angesehen. -



- Anschließend ging unser Guide mit uns in ein Dachrestaurant. Von hier aus hatten wir einen schönen Blick auf das Fort und die Stadt. Ich liebe diese Dachrestaurants!!! -


- Jaiselmer trägt den Beinamen „die goldene Stadt“. -


- hier lässt es sich aushalten - Das Highlight dieses Forts sind die Havelis, deren Bau im 18. und 19. Jh. von wohlhabenden Kaufleuten in Auftrag gegeben wurde.





- Zimmer eines Havelis, das uns der Eigentümer mit Stolz gezeigt hat -
- Gegen Mittag kehrten wir zum Hotel zurück. -
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Noch heute sollte unsere Reise weitergehen, aber diesmal nicht mit „unserem“ Dewendra, sondern mit dem Zug, und zwar zurück nach Jaipur.
Als erstes haben wir im Hotel-Restaurant ein Essen zum Mitnehmen bestellt, da man uns dringend davon abgeraten hatte, das Essen aus dem Zug zu nehmen und hinterher holten wir uns in der Altstadt noch Wasser für unterwegs.
Es blieben nun noch 2 ½ Stunden Zeit, die wir in der Hotelanlage zum Faulenzen nutzten.

- Pünktlich um 16 Uhr erschien unser Fahrer und auch der Guide wartete bereits, die uns nun zum Bahnhof brachten. -

- Bahnhof von Jaisalmer -
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Dewendra verabschiedete sich von uns, da er sich jetzt allein über Nacht auf den Weg zurück nach Jaipur machte.

- der Zug ist pünktlich eingelaufen - Unser Guide brachte uns noch zum Bahnsteig und zeigte uns das reservierte Liegewagenabteil. Es gab Platz für 4 Personen, aber noch saßen wir allein hier.


- Es war alles sehr alt und die Liegeflächen hart wie Bretter. Mein armer Ralf und sein Rücken!!!! -

- unser Bahnticket -
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Pünktlich um 16.45 Uhr setzte sich der Zug in Bewegung. Leider waren die Fensterscheiben unseres Abteils sehr beschlagen, so dass die Sicht nach draußen nicht besonders gut war.
Aber es war zu erkennen, dass wir uns noch einige Zeit in der Wüste befanden.



- ein kleiner Bahnübergang -

- Es war jetzt 18.30 Uhr. So langsam ging die Sonne unter. -


- Schlafenszeit - Irgendwann gegen Mitternacht waren die beiden anderen Liegen über uns auch belegt.
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Der Zug fuhr gemütlich durch die Dunkelheit und ab und zu bin ich auch mal kurz eingenickt, aber von richtigem Schlafen konnte natürlich keine Rede sein.
Donnerstag, den 14. März 2019
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Genau nach Fahrplan erreichten wir den Bahnhof von
J a i p u r
morgens um 4.50 Uhr und wie auch nicht anders zu erwarten war, stand auch Dewendra wieder bereit, uns in das Familienhotel
„Dera Rawatsar“ zu bringen, wo ein Tageszimmer für uns reserviert war. Wir sind sofort in unsere schönen weichen und sauberen Betten gefallen und haben erst einmal Schlaf nachgeholt.
Um 9 Uhr ging es dann zum Frühstück.
Heute gab es kein Programm und da wir die wichtigsten Highlights von Jaipur bereits kannten, machten wir uns auf den Weg zum Bahnhof, um uns dort noch einmal alles in Ruhe anzusehen.

- der „pinkfarbene“ Bahnhof von Jaipur -

- die Bahnhofshalle -

- Ein ungewohntes Bild für uns. Hier auf dem Bahnsteig sitzen fast alle Menschen auf dem Boden, während sie auf ihren Zug warten. -

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Der Zug läuft ein. Ich kann mich noch gut an Dokumentationen über Indien erinnern, in denen Trauben von Menschen – vor allem junge Männer – oben auf den Dächern der Waggons gesessen haben. Diese Zeiten sind auch hier vorbei. Auf den heute leicht gewölbten Dächern der Waggons ist ein Mitfahren nicht mehr möglich.
Einige junge Inder sprachen uns auf dem Bahnsteig an und begannen eine nette Unterhaltung mit uns. Irgendwann interessierten sie sich brennend für die Züge in Deutschland und baten Ralf, ihnen doch mal einige Fotos auf seinem Smartphone zu zeigen.
Die besaßen wir natürlich nicht, aber mit unserer Hilfe war es dann für die Jungens kein Problem, über Google und „IC“ an die gewünschten Bilder zu kommen. Als sie dann noch erfuhren, wie schnell diese Züge fahren, waren sie sehr erstaunt und konnten es kaum glauben.
Danach ging es zurück zum Hotel.
Der Rest des heutigen Tages ist schnell erzählt.
Am späten Nachmittag zog ein Gewitter mit Regen durch. Gegen 19 Uhr nahmen wir uns ein Tuc Tuc und ließen uns zum Restaurant
„Handi“ bringen, in dem wir bereits bei unserem ersten Besuch in Jaipur so gut gegessen hatten. Auch diesmal war es wieder köstlich.
Für den Rückweg zum Hotel hielten wir wieder ein Tuc Tuc an.
Freitag, den 15. März 2019
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Auch heute war wieder um 7.00 Uhr die Nacht vorbei. Nach dem Frühstück wurden wir ein letztes Mal von unserem Fahrer Dewendra abgeholt, mit dem wir stets so gut gefahren sind. Um 8.30 Uhr ging es über eine Schnellstraße Richtung Agra.
Entfernung: 226 km Fahrzeit: 5 ½ Stunden

- seltsame Verkehrsmittel gibt es hier -

- ein Dromedar als Zugtier -
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In der Nähe des kleinen Ortes Abaneri legten wir einen Zwischenstop ein, um uns den Stufenbrunnen Chand Baori anzusehen.
- Er stammt aus dem 8./9. Jahrhundert. -


- Die Einfassung des knapp 20 Meter tiefen Brunnenbeckens ist eine Erneuerungsmaßnahme des 16./17. Jh. Sie besteht aus 13 Ebenen mit hunderten von Treppen und etwa 3.500 Stufen. -


- Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich der Harshshat Mata Tempel. Er steht auf einer künstlich errichteten Plattform und stammt aus dem 7./8. Jh. -

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Nun ging die Fahrt auf der Schnellstraße weiter. Eine flache, grüne Landschaft zog an uns vorbei.
Hier wurde sehr viel Getreide angebaut und viele Frauen arbeiteten auf den Feldern.
Irgendwann zwischendurch befanden wir uns an der „Grenze“ von Rajasthan nach Uttar Pradesh. Dewendra musste hier Steuern für seinen PKW zahlen, dann konnten wir weiterfahren.
Gegen 13.30 Uhr erreichten wir
A g r a
Unser Fahrer brachte uns noch vor das Hotel, dann mussten wir uns endgültig von ihm verabschieden. Für Dewendra ging es nun zurück nach Jaipur zu seiner Familie, während für uns ab jetzt andere Fahrer zuständig wurden. Wir haben es sehr bedauert, allein schon wegen der vielen netten Gespräche, die wir täglich mit ihm geführt haben.

- unser Hotel „Taj Resorts“ - Ein modernes Hotel ohne Flair, in dem wir nun eincheckten.

- der Flur des Hotels ->
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Ich war etwas enttäuscht über unser Zimmer. Es war zwar sehr schön, befand sich aber im Untergeschoss und verfügte über kein Tageslicht. Man hatte das Gefühl, man befindet sich in einer Tiefgarage.
Aber viel wichtiger war für uns die Nähe der Unterkunft zum Taj Mahal, denn das sollte einer der Höhepunkte unserer Reise werden.
Als erstes gingen wir auf die Dachterrasse des Hotels, wir konnten es nicht erwarten, einen ersten Blick auf den Taj Mahal zu werfen.

- Da ist es, das Denkmal einer großen Liebe -
Besuchen konnten wir das muslimische Taj Mahal heute noch nicht, da es freitags geschlossen ist. Der Freitag ist für Muslime ein ähnlich wichtiger Tag wie der Sonntag für Christen und der Sabbat für Juden. Aber zumindest bis vor das Tor gehen, das war natürlich möglich. Also machten wir uns auch sofort auf den Weg.
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- die Straße zum Taj Mahal - Sie ist für Autos gesperrt. Touristen werden mit Elektrofahrzeugen zum Denkmal gebracht. Heute ist hier natürlich nichts los.
Wir erreichten nach kurzer Zeit ein kleines Dorf.

- Die Geschäfte waren noch geschlossen -


- Bunte Saris waren hier kaum noch zu sehen, das Bild hatte sich gewaltig verändert. Nur ein paar moslemische Männer liefen auf den Straßen herum. -

- meine Lieblingsmöhren -
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Nachdem wir noch ein Stück entlang der riesigen Mauer gegangen waren, die das Bauwerk umgibt, kehrten wir zum Hotel zurück und ruhten uns in dem fensterlosen Zimmer etwas aus.
Am Abend haben wir auf der Dachterrasse des Hotels wieder köstliches Curry gegessen.
Für Ralf gab es heute ausnahmsweise als Vorspeise eine Tomatensuppe mit Koriander.
Danach ging Ralf ins Bett.
Ich war noch sehr munter und habe daher noch einen ausgiebigen Spaziergang durch die nähere Umgebung gemacht. Es ist für Touristen alles sehr sicher hier. Ich habe mich in keinem Moment irgendwie unwohl gefühlt. Nach meiner Rückkehr war ich dann endlich müde.
Samstag, den 16. März 2019
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Wir waren mal wieder um 7 Uhr munter. Nach einem schnellen Frühstück gingen wir sofort los zum Taj Mahal, da wir keine Zeit verlieren wollten. Einen Guide benötigten wir heute nicht.
Auf der Straße herrschte bereits reger Verkehr. Viele Touristen, die sich ebenfalls zu Fuß auf den Weg gemacht hatten, jede Menge Tuc Tucs mit Touristen und elektrische Kleinbusse, die ebenfalls mit Besuchern gefüllt waren.
An den Kassen bildeten sich Schlangen und es dauerte danach noch eine ganze Zeit, bis man den strengen Sicherheitscheck hinter sich hatte, denn nichts fürchtet Indien scheinbar mehr als einen terroristischen Anschlag am Taj Mahal.
Die Touristen kamen aus aller Welt – und viele auch aus dem eigenen Land.
- Dann war es endlich soweit. -


- Wir durchschritten den Eingang........
…....... und sahen ihn vor uns in seiner erhabenen Pracht und Schönheit......
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Der Taj Mahal, den ein Poet als „eine Träne im Antlitz der Ewigkeit“ bezeichnete, ist Ausdruck höchster Mogul-Baukunst. Nicht mal die vielen Touristen können dem Zauber des Grabmals etwas anhaben, denn angesichts des riesigen Mausoleums werden sie zu kleinen, herumwuselnden Ameisen.
Nun musste erst einmal d a s Standardfoto her, heißt: Ralf und ich gemeinsam vor dem Taj Mahal. Neben uns befand sich eine kleine Gruppe junger Männer, die sich in Spanisch unterhielten. Ralf sprach sie an und wir erfuhren, dass sie aus dem andalusischen Jaen kommen und hier in Indien für einige Monate arbeiten. Natürlich waren sie sofort bereit, ein paar Fotos von uns zu machen und im Gegenzug haben wir sie anschließend ebenfalls alle gemeinsam fotografiert.
- Hier unsere Standardfotos: -


- Der Taj Mahal steht am Nordende eines ausgedehnten, von Mauern umgebenen Gartens. Die Anlage repräsentiert, einem islamischen Prinzip folgend, das Paradies. -



- Langsam näherten wir uns der quadratischen Marmorplattform, auf der sich das Mausoleum erhebt. An jeder Ecke ragt ein hohes und nach oben schlanker werdendes Minarett empor.
Wir bekamen vom Wachpersonal erst einmal Überzieher für die Schuhe ausgehändigt, ohne die wir die Stufen zur Plattform nicht betreten durften. -

- Die Arbeiten an dem Mausoleum dauerten 21 Jahre und begannen 1632. Etwa 20.000 Arbeitskräfte aus ganz Asien waren daran beteiligt.
Der Marmor wurde in Rajasthan gebrochen. -


- Die Halbedelsteine für die unzähligen Verzierungen wie Onyxe, Amethyste, Lapislazuli, Türkise, Jade, Kristalle, Korallen und Perlmutt stammen aus Persien, Russland, Afghanistan, Tibet, China und dem Indischen Ozean. -





- Das Grabmal ist weitgehend quadratisch, mit Spitzbogen an den Seiten und überwölbt von einer mächtigen, 55 m hohen Zentralkuppel. -

- Ihre Höhe wird durch eine fast 17 m hohe Messingspitze unterstrichen. -
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Die ganze Erhabenheit des Bauwerkes und die Details der mit Halbedelsteinen verzierten Gravuren lassen sich erst aus nächster Nähe erkennen. Arabische Inschriften, in denen die Herrlichkeit des Paradieses gerühmt wird, schmücken die Torbögen.


- Hier hätte ich viele Stunden sitzend verbringen können. -
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Taj Mahal, die Geschichte einer großen Liebe:
Der spätere Großmogul von Indien, Shah Jahan, lernte im Alter von 11 Jahren in Persien die aus gutem Hause stammende 13-jährige Arjumand Banu Begum kennen. Er verliebte sich so sehr in sie, dass er sie mit in seine Heimat nahm und sie im Jahre 1612 im Alter von 20 Jahren heiratete und seitdem Mumtaz Mahal genannt wurde.
Die Liebe war so groß, dass er ihr nie einen Wunsch abschlug und sich nie von ihr trennte. Er nahm sie selbst in die entferntesten Winkel seines Reiches und sogar auf Kriegszüge mit. Sie hatten insgesamt 14 Kinder miteinander, 8 Söhne und 6 Töchter.
Die große Kinderzahl beweist bereits, wie wichtig sie dem Herrscher war, dem doch so viele Frauen und Konkubinen zur Verfügung standen.
Als Shah Jahans Lieblingsfrau Mumtaz Mahal nach der Geburt des 14. Kindes auf dem Sterbebett lag, versprach er, ihr ein Denkmal zu errichten, wie es die Welt noch nicht gesehen hatte.
Nach ihrem Tod befahl er eine zweijährige Staatstrauer und begann 1631 mit dem Bau des Grabmals.

- Blick auf den Fluss Yamuna -
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An der Südseite des Grabmals befindet sich der Haupteingang zur Grabkammer. Hier war das Fotografieren streng verboten. Der hohe 8-eckige Raum ist in ein fahles Licht getaucht. Ein mit Edelsteinen verziertes Marmorgitter schützt die Grabmale von Mumtaz Mahal und Shah Jahan.
Die 99 Namen Allahs zieren die Abdeckung von Mumtaz Grab, wähend in Shah Jahans Grab ein Behälter für Scheibutensilien eingelassen ist, das Wahrzeichen eines männlichen Herrschers.
In Übereinstimmung mit der Mogul-Tradition sind diese Ehrengräber leer, die echten Gräber liegen in der Krypta darunter.
- Am frühen Nachmittag wurde es richtig voll. -


- Zum Abschluss der Taj Mahal noch einmal aus anderen Perspektiven. -




- Nachdem wir uns an diesem wunderschönen Ort mehr als 6 Stunden aufgehalten hatten, verließen wir das Gelände und gingen langsam zum Hotel zurück. -

- Auf dem Weg dorthin trafen wir noch auf einen Messerschleifer...... -

- ….. und zwei allerliebste Straßenhunde, denen es richtig gut geht. -
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Auf der Dachterrasse des Hotels haben wir gemütlich etwas getrunken und später am Abend bei indischer Life-Musik mal wieder sehr lecker gegessen.
Sonntag, den 17. März 2019
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Heute hieß es zeitig aufstehen. Der Wecker klingelte um 6.00 Uhr.
Ab 6.30 Uhr sollte es Frühstück geben, aber zu unserem großen Erstaunen war noch niemand vom Servicepersonal zu sehen. Es standen überall noch die Reste des Frühstücks vom Vortag einschließlich der gebrauchten Bestecke herum. Wir konnten es nicht glauben.
Ein anderes Paar, das sich ebenfalls im Frühstücksraum befand, hat sofort Fotos gemacht, um sich später beschweren zu können.
Um 6.50 Uhr erschien schließlich ein noch halb schlafender Ober und machte Kaffee. Für uns war es bereits zu spät. Wir haben uns an der Rezeption beschwert.
Kurz darauf holte uns ein neuer Fahrer ab und brachte uns zum Bahnhof von Agra. Wir hatten nämlich mal wieder eine Zugfahrt vor uns.
Es ging nun weiter nach Jhansi, Abfahrt 8.02 Uhr, Ankunft 10.43 Uhr.

- Der Zug kommt. -

- Wir waren überrascht über den modernen, sauberen Großraumwagen. -

- Eine schöne grüne Landschaft zog an uns vorbei. -

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Pünktlich erreichten wir Jhansi. Vor dem Bahnhof wartete bereits ein neuer Fahrer mit PKW auf uns. Er brachte uns nun in das 17 km entfernte Orchha. Es ging gemütlich über eine Landstraße und je näher wir dem Ort kamen, umso mehr Frauen, Männer und Kinder spazierten die Straße entlang in Richtung Orchha zum Tempel.
Gegen 13 Uhr erreichten wir
O r c h h a.
Der kleine Ort mit 12.500 Einwohnern liegt am Fluss Betwa im Bundesland Madhya Pradesh.
Unser Fahrer brachte uns zum Hotel
„Amar Mahal“. Hier konnte man sich wirklich wohlfühlen.
Wir hielten uns nicht lange im Hotel auf, sondern machten uns erst einmal auf den Weg ins Zentrum des Ortes.

- der Chaturbhuj-Tempel - Er ist der Hindugottheit Rama geweiht.

- Ruine des Königspalastes Raj Mahal -


Der kleine Ort war voller Menschen.


- der traditionelle Marktbereich um den Ram Raja Mandir herum - Dieses palastartige Gebäude ist ebenfalls der Hindugottheit Rama geweiht.








- Nun gingen wir in Richtung Fluss und kamen dabei an einigen alten Chhatris vorbei. -




- am Fluss Betwa -




- sie führt ihre Kunststücke vor -


- So langsam machten wir uns auf den Weg zurück zum Hotel. -

- kleine Verkaufsstände -

- „Sie“ haben wir am Taj Mahal vermisst -

-Im Hotel angekommen, sind wir auf das Dach gestiegen – über eine Treppe natürlich – und haben uns die Anlage von oben angesehen. -

Am Abend gab es im Hotelrestaurant für uns mal wieder ein sehr gutes Essen.....


. . . . . bevor wir danach müde ins Bett gefallen sind. -
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Montag, den 18. März 2019
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Wie immer, waren wir um 7.00 Uhr munter. Nach dem Frühstück holte uns ein neuer Fahrer mit seinem PKW ab. Heute sollte es weitergehen nach Khajuraho.
Entfernung: 155 km, Fahrzeit etwa 4 Stunden.
Eine Schnellstraße gab es hier noch nicht, aber eine Landstraße in einem guten Zustand. Es herrschte sehr starker Verkehr und bei den riskanten Überholmanövern, die hier an der Tagesordnung sind, konnte ich manchmal nicht mehr hinsehen.
- Zweimal mussten wir an einer geschlossenen Bahnschranke anhalten und da passierte stets folgendes: -

- Frage: Wozu dient eine herunter gelassene Bahnschranke?
Antwort:Sie ist nur dazu da, überwunden zu werden und irgendwie und manchmal mit etwas Mühe klappt das auch -


- Bis auf die andere Seite ist es nun geschafft. -

- Und weil es so schön war, die ganze Prozedur noch einmal, dann kann die Fahrt weitergehen. -

- PKW und Tuc Tuc haben keine Chance, die Schranken zu unterlaufen. Sie müssen tatsächlich warten. -

- Dieses Tuc Tuc ist völlig mit Menschen überladen. -
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Gegen 13 Uhr erreichten wir schließlich wohlbehalten unser Hotel
„Ramada Khajuraho“ in
K h a j u r a h o .
Es ist eine Stadt mit 24.500 Einwohnern abseits der Hauptverkehrsrouten.
Sie ist berühmt für ihren Tempelbezirk.
Die Gruppe der Tempel mit erotischen Darstellungen aus dem 10. bis 12. Jahrhundert gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Weltbekannt sind sie unter "Kamasutra", der indischen Liebeslehre.
Unser Hotel hier in Khajuraho war modern, sauber und absolut in Ordnung, allerdings ohne jegliches Flair.

- Es liegt hier fast verdeckt von dem großen Baum im Vordergrund. -

- Blick vom Zimmer auf einen Teil des großen Gartens. -
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Nachdem wir im Garten des Hotels auf einer Hollywood-Schaukel etwas getrunken hatten, wurden wir um 15 Uhr von einem Guide sowie dem Fahrer mit PKW abgeholt. Es ging zum Tempelbezirk.




- Der Großteil der Tempel wurde von den Herrschern der Chandella-Dynastie zwischen 950 und 1120 erbaut. -



- Die freimütige Darstellung von Oralsex, Masturbation, Sodomie und derlei Dingen war unter den Chandella des 10. Jh. nicht anstößig. -






- Gegen 18 Uhr kehrten wir zum Hotel zurück.
Am Abend gab es ein reichhaltiges Essen vom Buffet. -
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Es war sehr, sehr lecker. Ganz besonders der Nachtisch hatte es mir angetan: viele kleine süße Küchlein in den verschiedensten Geschmacksrichtungen. Ich musste mich irgendwann richtig zwingen, aufzuhören.
Aber ich war nicht die einzige. Ein sehr nettes Paar aus dem Elsass saß in unserer Nähe und ihnen ging es nicht anders. Wir haben uns noch eine ganze Zeit angeregt mit den beiden unterhalten.
Dienstag, den 19. März 2019
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Um 6.30 Uhr war die Nacht vorbei. Zum Frühstück gab es für mich heute nur Ananas, ich war nämlich noch satt vom Abend vorher – die vielen kleinen süßen Küchlein.
Pünktlich um 8 Uhr wurden wir abgeholt. Zuerst unternahmen wir mit unserem Guide noch einen Bummel durch den alten Teil des Ortes Khajuraho. Er war selbst dort aufgewachsen.

- die Wasserstelle -




- Waschtag -



- unser Guide -

- der Tempel des Dorfes -



- schön bunt -
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Nun ging die Fahrt weiter, und zwar nach Satna.
Entfernung: 113 km, Fahrzeit ca. 3 Stunden.
Wir fuhren wieder über eine Landstraße, die aber an vielen Stellen bereits großzügig ausgebaut wird, so dass sie sich mal in einem guten und mal in einem schlechten Zustand befand.
Es ging vorbei an vielen Weizenfeldern und durch ein Schutzgebiet für Tiger.
Gegen 11.30 Uhr erreichten wir den Bahnhof von Satna. Von hier aus sollte die Reise mit dem Zug noch weitergehen. Unser nächstes Ziel hieß Varanasi.
Fahrzeit: 7 Stunden
Leider hatte unser Zug 2 Stunden Verspätung. Zum Glück verfügte der Bahnhof über einen angenehmen und klimatisierten Warteraum, in dem wir die Zeit verbringen konnten.
Ein junges Geschwisterpaar sprach uns an, unterhielt sich einige Zeit mit uns und bat schließlich um ein gemeinsames Foto, das wir ihnen nicht abschlagen konnten.
Etwas später nahm ein weiterer junger Inder mit uns Kontakt auf und begann eine Unterhaltung. U.a. erzählte er, dass sein Bruder Arzt sei und unbedingt in Deutschland arbeiten möchte. Aber die Hürden seien ja so hoch und die ganze Bürokratie würde so lange Zeit in Anspruch nehmen. Er hoffe sehr, dass sein Bruder nicht die Geduld verliert.
Nach einiger Zeit kamen die nächsten beiden jungen Männer, die das Bedürfnis hatten, sich mit uns zu unterhalten und so vergingen die zwei Stunden Wartezeit wie im Flug.
Wir begaben uns auf den Bahnsteig und – wie sollte es in Indien anders sein – selbst hier liefen die heiligen Kühe auf den Schienen herum.
Um 14.20 Uhr kam endlich unser Zug.
Wir waren sehr enttäuscht, als wir feststellten, dass es sich bei unserem Waggon mit den reservierten Sitzplätzen um einen alten, total versifften und mit harten Pritschen versehenen Liegewagen handelte. Es war alles dreckig, die Wände, der Boden, die Schalter, ich mochte nirgendwo anfassen, es war die reinste Bakterienschleuder. Man hatte das Gefühl, dieser Waggon war noch nie gereinigt worden.
Hinzu kam noch, dass das Fenster nicht nur vollkommen dreckig, sondern zwischen den Doppelscheiben komplett beschlagen war. Man hatte also keine Sicht nach draußen.
Aber die 7 Stunden hier mussten wir aushalten.
P1030899
Abgelenkt wurden wir schließlich von einem netten indischen Ehepaar mit Kleinkind, das etwas später einstieg und uns gegenüber saß. Die Unterhaltung erwies sich jedoch als etwas schwierig, da sie über wenig Englischkenntnisse verfügten.
Das änderte sich später, als ein sehr netter, gutaussehender und sehr intelligenter, 27jähriger Inder uns gegenüber Platz nahm. Er sprach ein perfektes Englisch und ehe wir uns versahen, befanden wir uns mit ihm in einer ganz lebendigen Unterhaltung. Das ging so weit, dass selbst andere Mitreisende in der Nähe ihre eigene Unterhaltung stoppten und uns fasziniert zuhörten.
Nur einen kleinen Ausschnitt möchte ich hier wiedergeben:
Es ging um den chaotischen Verkehr ohne Regeln in Indien, der im krassen Gegensatz zu dem geregelten Verkehr in Europa steht.
Er erzählte von einer Cousine, die in Deutschland arbeitet. Er konnte es überhaupt nicht fassen, dass man bei uns an einer roten Ampel anhalten muss, selbst wenn weit und breit kein anderes Auto zu sehen ist. In Indien hält nämlich niemand an einer roten Ampel an.
Ich könnte endlos weiterschreiben über die vielen Dinge, die wir von ihm erfahren haben.
Die Zeit verging im Flug, es wurde dunkel und gegen 22 Uhr wies uns unser netter Sitznachbar darauf hin, dass der Zug nun in Varanasi einfährt und wir beim nächsten Halt aussteigen müssen.
Um 22.15 Uhr war es dann endlich geschafft. Wir waren in
V a r a n a s i (früher Benares)
angekommen.
Sie ist die heiligste Stadt des Hinduismus am Heiligen Ganges.
Sie liegt im Bundesland Uttar Pradesh und hat rund 1,2 Millionen Einwohner, davon 70 % Hindus und 30 % Moslems.
Nähere Einzelheiten zu Varanasi erfolgen etwas später.
Der Chef der dortigen Reiseagentur wartete bereits mit Wagen und Fahrer auf uns und brachte uns direkt zu unserem Hotel „Palace on Ganges“. Es war ein hübsches, sauberes und gemütliches Familienhotel ganz in der Nähe des Flusses.
Der Chef der Agentur wies uns noch darauf hin, dass wir am kommenden Morgen von einem Guide bereits um 5.45 Uhr!!! abgeholt werden.
Es war mittlerweile nach 23 Uhr und wir hatten seit dem Frühstück um 7 Uhr morgens nichts mehr gegessen. Der Magen hing uns auf den Schuhsohlen, wie man so schön sagt. Aber Pech gehabt, um diese Uhrzeit gab es nirgendwo mehr etwas zu essen.
Uns blieb also nichts anderes übrig, als auf unserem Zimmer die Minibar zu plündern. Es gab Mandeln und Süßigkeiten und als die Bar leer war, hatten wir auch keinen Hunger mehr.
Wir sind dann nur noch müde ins Bett gefallen.
Mittwoch, den 20. März 2019
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Um 5.15 Uhr riss uns der Wecker aus dem Schlaf. Frühstück gab es zu dieser Uhrzeit noch nicht. Um 5.45 Uhr wurden wir von einem Guide abgeholt. Einen PKW brauchten wir heute nicht.
Ca, 200 Meter vom Hotel entfernt befanden wir uns bereits am Ganges.
Hier fand gerade eine beeindruckende Zeremonie zu Ehren der Götter statt, ein Ritual, das sich täglich bei Sonnenaufgang wiederholt.
Eine kleine Gruppe junger Mädchen stimmte einen Gesang an, dazu bimmelten kleine Glöckchen und auf einer runden Platte aus Metall wurde der Rhythmus geschlagen. Die jungen Männer mit ihrem Feuer bewegten sich langsam dazu, das Gesicht der aufgehenden Sonne zugewandt.
Ich war so beeindruckt, mir fehlten die Worte.
Die einzigartige Stimmung hier lässt sich einfach nicht beschreiben, man muss es miterleben.



- Sonnenaufgang über dem Ganges - An einem Stand tranken wir einen heißen Tee zum Frühstück.

- unser Guide, ein ganz sympathischer Mensch -

- Wir bestiegen nun eines dieser Boote und ließen uns ein ganzes Stück den Ganges herunter fahren. -


- Die Badeghats am Ufer (steinerne Stufen) waren zu dieser frühen Stunde noch menschenleer. -
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Nun einige Infos zum Ganges:
In Varanasi macht der Strom eine Biegung und fließt in einem großen Bogen Richtung Norden. Durch die Lage der Stadt am steil aufragenden Hochufer auf der westlichen Flussseite ist Varanasi vor den alljährlich auftretenden Hochwassern des Ganges geschützt. Das flache östliche Ufer, das regelmäßig überflutet wird, ist dagegen gänzlich unbebaut.


- Einer der heiligen Männer, die stets bemalt und vollkommen unbekleidet hier am Flussufer leben. -


- Wir kamen nun an den ersten Verbrennungsplätzen vorbei. -
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Varanasi gilt als Stadt des Gottes Shiva. Seit mehr als 2.500 Jahren pilgern die Gläubigen in die Stadt. Viele ältere Menschen kommen zum Sterben hierher. Denn der Glaube besagt, dass man sich dadurch aus dem ewigen Kreislauf der Wiedergeburten befreien könne.






- große Wäsche -




- Nun kamen wir an dem nächsten Verbrennungsplatz vorbei. -


- Diese Plätze sind kein Ort des Schreckens, sondern des Friedens. Für die Hindus bedeutet das Ritual gleichsam Zerstörung und Neuerschaffung. -



- - Holz zum Verbrennen in Mengen - -
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Nicht jeder Hindu kann es sich leisten, verbrannt zu werden, denn pro Leichnam benötigt man zwischen 150 und 200 kg Holz.
Die Ärmeren erhalten ein letztes Bad im Ganges und werden dann in das oberhalb des Platzes befindliche Krematorium gebracht, wo sie kostenlos mit Gas verbrannt werden.
Nicht verbrannt werden dürfen aus Glaubensgründen Kinder und Priester. Ihre Körper werden stattdessen beschwert und im Ganges versenkt. Es kommt auch vor, dass sie wieder an die Oberfläche gespült werden.
Der Fluss ist stark verunreinigt und ein Bad keinesfalls ratsam. Das Schlimmste sind die Schwermetalle, die zusammen mit den ungeklärten Abwässern aus den weiter flussaufwärts gelegenen Fabriken in den Ganges geleitet werden. Außerdem weist der Ganges bei Varanasi einen drastisch erhöhten Wert für Kolibakterien auf.
Trotzdem scheuen sich die gläubigen Hindus nicht, ein Bad im Ganges zu nehmen, denn es wäscht von den Sünden rein. Dabei muss der Körper mehrfach unter Wasser getaucht werden.
Nachdem wir mit dem Boot zu unserem Ausgangspunkt zurückgekehrt waren, haben wir erst einmal im Hotel gefrühstückt und anschließend einen Bummel durch die Altstadt unternommen.

- Haare schneiden gefällig? -





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Ein Problem, das wir auch in anderen Städten bereits beobachtet haben: Obwohl die Kühe von den Menschen gefüttert werden, gehen sie auch an den Plastikmüll und suchen nach Futter. Dabei fressen sie das Plastik gleich mit. Aus diesem Grund sind schon viele der Rinder frühzeitig verendet.



- wieder liebe Straßenhunde -


- Allmählich wurde es sehr warm. Hier in Varanasi lagen die Temperaturen bereits bedeutend höher
als in den anderen Orten. - - Wir setzten uns auf die Dachterrasse des Hotels und tranken etwas. -

- Blick von der Dachterrasse auf den Ganges – in beide Richtungen. -
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Etwas später haben wir noch einen Spaziergang unternommen und am Abend auf der Dachterrasse mal wieder sehr gut gegessen.
Donnerstag, den 21. März 2019
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Heute waren wir doch tatsächlich erst um 8.30 Uhr munter!!!! Sehr ungewöhnlich für uns, aber heute war auch ein besonderer Tag, denn wir konnten bzw. wollten das Hotel nicht verlassen. Es fand nämlich das Holi Fest statt.
Holi ist eines der ältesten Feste Indiens. An diesem Tag scheinen alle Schranken durch Kaste, Geschlecht, Alter und gesellschaftlichen Status aufgehoben. Es wird ausgelassen gefeiert und man besprengt und bestreut sich gegenseitig mit gefärbtem Wasser und gefärbtem Pulver.
Wir gingen daher auf die Dachterrasse und sahen von dort aus dem Treiben zu.
Junge Männer zogen grölend durch die Straßen. Ob sie noch nüchtern waren, ist schwer zu sagen. Es war schon auffallend, dass sich weder Frauen, noch Kinder oder ältere Männer auf den Straßen aufhielten. Von ihnen wagte sich scheinbar auch keiner aus dem Haus.



- Aber ganz verschont blieben auch wir nicht -

- Der Hotelmanager, (Bild oben links) ein ganz, ganz lieber und netter Mensch, hatte das Bedürfnis, uns wenigstens etwas Farbe ins Gesicht zu schmieren. -

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Erst am Nachmittag beruhigte sich die Lage und nach und nach trauten sich wieder die ersten Frauen und Kinder auf die Straße.
Das war auch für uns das Zeichen, dass wir nun das Hotel verlassen konnten.
- Wir unternahmen einen Spaziergang am Ganges entlang der Ghats. -


- Auch hier hat das Holi Fest seine Farb-Spuren hinterlassen. -

- Körperpflege im Ganges nach der „Farborgie“. -
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Am ersten Verbrennungsplatz haben wir noch bei einer Verbrennung zugesehen. Der in goldene Tücher eingepackte Leichnam wird zuerst in den Fluss gelegt, das goldene Tuch über dem Kopf wird geöffnet und das Gesicht mit Gangeswasser beträufelt. Danach am Ufer wird der Körper aus den goldenen Tüchern gewickelt und auf einen Holzstapel gelegt. Der Leichnam wird mit Brandbeschleuniger bestreut und mit weiteren Holzscheiten bedeckt. Dann wird der Stapel angezündet. Selbstverständlich habe ich hier keine Fotos gemacht.

- noch einmal ein Blick auf den Ganges -
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Am Abend haben wir auf der Dachterrasse des Hotels wieder hervorragend gegessen und noch eine ganze Zeit die Wärme des Abends genossen.
Donnerstag, den 21. März 2019
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Auch heute rappelte der Wecker wieder sehr früh. Wir mussten um 6 Uhr aufstehen, denn es lag eine lange Fahrt vor uns. Es sollte mit dem PKW über Land nach Lumbini in Nepal gehen.
Entfernung: 440 km, Fahrzeit ca. 10 Stunden.
Pünktlich um 7 Uhr stand ein Fahrer mit PKW bereit. Frühstück im Hotel gab es nicht, es war noch zu früh.
Leider sprach unser Fahrer nur Hindu, so dass eine Unterhaltung während der langen Fahrt unmöglich war.
- Es ging zuerst über eine Landstraße. -


- An vielen Stellen wurde sie bereits verbreitert und nach einiger Zeit sind wir dann nur noch über eine breite Schotterpiste gefahren. -
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Es ging vorbei an Getreidefeldern, wir fuhren durch Teakholzwälder sowie kleine Dörfer und größere Orte.
Um 13 Uhr haben wir erst einmal eine kurze Pause eingelegt.
Es war 16 Uhr, als wir schließlich den Grenzort Sunauli erreicht hatten.
Hier verlief alles ziemlich chaotisch, denn die Büros für die ganzen Formalitäten – Ausreise Indien und Einreise Nepal sowie der Zoll – befanden sich in verschiedenen Gebäuden im Ortszentrum und ohne unseren Fahrer, der sich natürlich auskannte, hätten wir wahrscheinlich unsere Probleme gehabt.

Teil: 2
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hier geht es weiter nach Nepal und Dubai
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Quellen für die Reiseplanung sowie Zitate von Hintergrundinformationen:
Stefan Loose "Indien, der Norden"
Nelles Verlag "Nepal"
Wikipedia
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letztes Update 15. November 2019
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